Fianarantsoa Fianarantsoa ist die zweitgrößte Stadt des Hochlandes nach Antananarivo. 1830 wurde die Ansiedlung als Militärgarnison der Besatzungsmacht der Merina gegründet, die das Gebiet der Betsileo kontrollieren wollten. Heute ist Fianarantsoa Verwaltungsstadt und kulturelles Zentrum des südlichen Hochlandes, das von der großen Bevölkerungsgruppe der Betsileo bewohnt wird, die etwa 1.500.000 Mitglieder umfasst. Fianarantsoa war im 19. Jahrhundert beliebter Anlaufpunkt christlicher Missionare, die in der Stadt zahlreiche Missionen gründeten und Krankenhäuser und Schulen errichteten. Fianarantsoa gilt als das "geistige" Zentrum Madagaskars und beherbergt eine Universität und viele Verlage.Der Kern der ursprünglichen Altstadt befindet im Stadtteil Antananambony und beherbergt zahlreiche Kirchen. Antananambony ist einer der letzten Orte Madagaskars mit einer geschlossenen Architektur aus dem 19. Jahrhundert und steht mittlerweile auf der Liste der 100 am meisten bedrohten Kulturdenkmäler des World Monuments Found. Die Oberstadt von Fiananarantsoa erstreckt sich außerdem über die Stadtteile Ambozontany mit der Kathedrale und dem Palastviertel Anatirova. Normalerweise ist die Kathedrale abgeschlossen, aber im Diözesanmuseum seitlich der Kirche kann man um einen Einblick bitten. Da gerade niemand das Museum besuchte, wurde es kurzerhand geschlossen und die Ordensschwester zeigte uns das Innere der Kirche, wobei sie uns vom Besuch Papst Johannes Paul II erzählte. Außerdem befindet sich das Grab des ersten madegasischen Bischofs von Fianarantsoa im Altarraum. Lohnenswert ist ein Besuch des lokalen Marktes, auf dem Waren aller Art von den Bauern der Umgebung angeboten werden. An der Strasse Richtung Tulear werden von Handwerkern Waren und Dienstleistungen aller Art angeboten, z.B. Möbel.

© Wolfgang Will 2013