Antsirabe
Antsirabe ("wo es viel Salz gibt") liegt etwa
150 km südlich von Antananarivo und ist eine
kleine sympatische Provinzhauptstadt. Das
Verkehrsmittel Nummer 1 ist hier das
posiposy (vom französischen pousse! pousse!
abgeleitet), die madagassische Rikscha für
den Personentransport. Antsirabe ist wegen
seiner Höhenlage die angenehmste Stadt des
Hochlands, weit weg von der Hektik Tanas.
Das in Vergessenheit geratene Thermalbad
mit seinen heißen Quellen hat viel von seinem
kolonialen Flair bewahrt, auch wenn die
Badeeinrichtungen nicht mehr genutzt werden.
Das Hotel des Thermes, ein 1897 erbauter
Palast, der heute verstaatlicht ist, aber
wieder privatisiert werden soll, ist ein
wunderschöner Kolonialbau mit Schwimmbad
und großem Park. Das Innere hat viel
Charme. Marokkos König Mohammed V.
verbrachte hier einige Jahre im Exil. In
Antsirabe befindet sich die einzige Brauerei
des Landes, deren Bier meist in 0,65L-
Flaschen landesweit selbst am kleinsten Kiosk
vertrieben wird. In einer unscheinbaren
Strasse befindet sich eine
Edelsteinschleiferei, die ihre Produkte
landes- und weltweit vertreibt. Auch die
Milchindustrie (Tiko) hat einen ihrer
Hauptstandorte in Antsirabe.
Nur wenige Kilometer westlich
von Antsirabe links von der
Straße nach Betafo liegt der
See Andraikibo (rechts). Hier
verkaufen Edelsteinhändler ihre
Ware an kleinen Ständen direkt
am Seeufer.
Etwas weiter, etwa 11 km von Antsirabe liegt der See Tritriva (rechts). Es
handelt sich um die erloschene und mit Wasser gefüllte Caldera eines
Vulkans, die auf einem Rundweg umwandert werden kann. Sobald man stehen
bleibt, ist man sofort von der mitlaufenden Schar Edelsteinhändler umringt.
Vom Parkplatz hat man aufgrund der Höhe einen wunderbaren Blick über die
Landschaft.
Wenige Kilometer vor Antsirabe aus Richtung Tana kommend werden am
Straßenrand kunstvoll aus Blechdosen hergestellte Autos nach französischen
Vorbildern angeboten. Hier sollte man unbedingt anhalten und ein Souvenir
erstehen.
Kinder sind überall in großer Zahl anzutreffen und auch dankbare
Fotomotive. Kaum hat man auch in der entlegensten Gegend den Bus
verlassen, sammelt sich in kürzester Zeit eine Traube um die Fremden und
verlangt nach einem Foto, das auf dem Display betrachten werden will.
© Wolfgang Will 2013
von Tanja und Wolfgang