Waterberg Nach einem langen Fahrtag kamen wir nach Einbruch der Dunkelheit in Gobabis an. Bei einer Zwischenrast konnten bei 30°C Einheimische mit Pudelmützen und Winterjacken bestaunt werden, wir waren ja schließlich mitten im Winter vor Ort. In den Geschäften in Swakopmund konnten später tatsächlich das komplette Sortiment an Winterkleidung erworben werden. Gobabis hat nichts zu bieten und ist nur die Zwischenstation auf der Weiterfahrt zum Waterberg. Nachdem wir von der Hauptstrasse Richtung Windhuk zum Waterberg abgebogen waren, ging es auf einer gut ausgebauten Schotterpiste weiter. Wir erreichten gegen Mittag den Ort Hochfeld, wo wir im gleichnahmigen Hotel auf der Terrasse Kaffee und Tee genossen. Da man auf uns Touristen nicht vorbereitet war, dauerte die Bereitstellung der Getränke ein wenig länger, was uns aber mittlerweile nicht mehr sonderlich aus der Fassung bringen konnte. Der Ort selbst besteht nur aus einigen Farmen, die Ausflüge für Touristen anbieten. Hier kamen wir zum ersten Mal mit deutschsprachigen Schildern in Berührung, ein Relikt der Kolonialzeit. Zudem sichteten wir hier das in Australien so sehr vermisste Motiv eines Windrads, mit dem Wasser aus Brunnen geschöpft wird. Der Waterberg ist ein Tafelberg, etwa 48 Kilometer lang und 15 Kilometer breit, und überragt seine Umgebung um fast 200 Meter. Schon von Weitem ist der Berg im ansonsten relativ flachen Land gut sichtbar. Um die ehemalige deutsche Polizeistation herum wurden ein Campingplatz und eine reihe kleiner Bungalows errichtet, die tageweise gemietet werden können. Nachdem wir doch einigen Sand in unseren Taschen angesammelt hatten und uns auch einmal wieder ordentlich Duschen wollten, mieteten wir uns einen solchen Bungalow. Als erstes wurde Wäsche gewaschen. Die Wäscheleine wurde zwischen einem Baum und einem alten Ölfass gespannt, und so flatterten T-Shirts und Socken um die Wette. Am späten Nachmittag unternahmen wir mit der gesamten Gruppe eine Wanderung auf das Plateau. Beim Aufstieg waren teilweise bis zu 1,2m hohe Felsblöcke zu überwinden, was selbst ein Mitreisender, der nur einen Arm bewegen konnte, schaffte. Und so standen wir im zum Sonnenuntergang auf dem Plateau und genossen den Blick über das flache Land. Deutlich heben sich die Strassen in der trockenen Steppenlandschaft von der Umgebung ab. Am Abend wurde dann von der Gruppe für die Begleitmannschaft Geschnetzeltes mit Nudeln und Gemüse zubereitet, wobei wir für 11 Personen 5 Kilo Nudeln gekocht hatten. Aus den Rezepten der Gäste schöpft der Koch seinen Vorrat an Ideen für seinen Speiseplan. Am nächsten Morgen ging es dann im offenen Geländewagen zur Safari auf den Berg. Trotz einer gut gemeinten Warnung unserer Reiseleitung waren wir viel zu dünn angezogen und so erfror uns nach wenigen Metern im offenen Fahrzeug bei ca. 5°C jegliche Gesichtsmimik. Zuvor hatten wir uns aber noch über die Vermummung des Fahrers lustig gemacht. Und so ereilte uns die gerechte Strafe. Auf der Pirsch hatten wir das Glück, die sehr seltenen Pferdeantilopen (links oben) zu Gesicht zu bekommen. An einer eigens errichteten Futterstelle konnten wir eine Herde von Rappenantilopen mit ihren Jungen beobachten.
© Wolfgang Will 2013
Land der Wüsten - Namibia

von Tanja und Wolfgang

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