Namib-Naukluft
Nationalpark
Von Swakopmund fuhren wir zum Namib-
Naukluft Nationalpark. Unterwegs konnten wir
die Köcherbäume bewundern, eine Aloen-Art.
Die Namib gilt als älteste Wüste der Welt.
Der Name bedeutet ‘leerer Platz’ oder ‘Ort wo
nichts ist’. Tatsächlich haben es aber doch
einige Tierarten geschafft, in diesem lebensfeindlichen Raum,
in dem es nur alle paar Jahre regnet und dem sonst nur durch
den Küstennebel Feuchtigkeit zugeführt wird, sich zu
etablieren. Vom kleinen Käfer bis zum Löwen und Elefanten
reicht die Artenvielfalt. In Nord-Süd-Richtung
dehnt sich die Wüste fast 2000km aus, in
West-Ost-Richtung vom Meer etwa 160km
landeinwärts. Bekannt ist der Namib-Naukluft-
Park vor allem wegen seiner Sanddünen. Diese
Dünen sind die höchsten der Welt und sie
können Höhen von 350 Metern über dem
normalen Grundniveau erreichen. Der ständige
Süd-West-Wind, der auch den Nebel in die
Wüste bringt, ist verantwortlich für die Göße
der Sanddünen, deren dunkles Orange ein deutliches Zeichen für ihr Alter
ist. Die Färbung resultiert aus der Oxidation der enthaltenen Eisenionen,
welche zu Eisenoxid (Rost) werden.
Erleben kann man die Dünen
vom einzigen Zugang in Sesriem
aus, dem Hauptquartier des
Parks. Von dort führt eine
Straße nach Sossusvlei, wo der
Tsauchab Rivier in der Wüste
endet. Die Größte der Dünen ist
ist die Nummer ‘45’. Früh am
Morgen, sobald die Strasse in
den Nationalpark geöffnet wird,
sollte man mit dem Auto oder
Bus losfahren, um die Düne zu
besteigen und den einzigartigen
Sonnenaufgang über der Wüste
von ‘Oben’ zu geniessen.
Unbedingt sollte man mit einem
einheimischen Führer eine Tour
nach Sossusvlei unternehmen.
Man erfährt nicht nur die
Entstehungs-geschichte dieser
einmaligen Landschaft, der Guide vermittelt auch Kenntnisse, wie man in der
Wüste überleben und sich orientieren kann. Das Sossusvlei ist eine von Dünen
umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne (Vlei), die nur in sehr seltenen guten
Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige
Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See am Ende des Vlei. „Sossus”
bedeutet in der Sprache der Nama ‘blinder Fluss’. Sehenswert ist das ‘Dead Vlei’. Dort stehen abgestorbene Bäume, die
aufgrund des trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen.
In der Nähe der Parkeingangs liegt der Seriem-Canyon. Im
Zeitraum von zwei Millionen Jahren hat der Fluss Tsauchab 80
Kilometer westlich seines Ursprungs den ca. ein Kilometer
langen und bis zu 30 Meter tiefen Canyon in das
Sedimentgestein hineingefressen. Der Sesriem-Canyon ist an
manchen Stellen
nur zwei Meter
breit und hat eine
permanente
Wasserstelle, die
viele Tiere
nutzen.
© Wolfgang Will 2013
von Tanja und Wolfgang
Zum Sonnenuntergang am
vorletzten Abend organisierten
wir zwei Flaschen Sekt und
machten einen kleinen Umtrunk
in der herrlichen Landschaft
der Namib, bevor am nächsten
Tag Windhuk unser letztes Ziel
auf dieser Reise sein sollte.