Chobe Nationalpark
Die Grenze zwischen Sambia und Botswana, die durch den
Chobe-Fluss verläuft, wurde mittels einer Fährüberfahrt
überquert. Die Fähre war bereits etwas altersschwach, was an der Durchsicht durch die nur noch teilweise vorhandenen
Holzbohlen auf den darunterliegenden Fluss erkenntlich war. Neben unserem LKW wurde ein hoch beladener 40-Tonner
auf die Fähre gelotst, und so tuckerten wir langsam über den Fluss dem sicheren Ufer entgegen, ohne auf die im Wasser
auf Beute lauernden Krokodile
zu achten. Vor einigen Jahren
ist die Fähre tatsächlich
gesunken und es hat viele Tote
gegeben. In Botswana mußten
wir erst einmal durch die
Desinfektionsstelle gegen Maul-
und Klauenseuche. Der gute
Mann von der örtlichen
Gesundheitsstelle gab sich in
der großen Mittagshitze alle Mühe um mit
seiner Handpumpe Desinfektionsmittel zu
versprühen, allein die Technik wollte nicht.
Und so dauerte es etwas länger bei der
Einreise und wir konnten die nähere Umgebung
betrachten, wo ein Imbissstand mit ‘Werbung’
für eine bekannte deutsche Automarke schon
bessere Zeiten gesehen hat. Aber wir waren
ja in Afrika und so nahmen wir die kurze
Verzögerung mit Humor.
Auf dem Zeltplatz wurde unsere Ausrüstung
erstmal auf ‘leichte Verdaulichkeit’ von einem
tierischen Mitbewohner untersucht, die Kost
aber dann doch als ungenießbar verworfen.
Gern gesehen im Umfeld der Häuser ist die
Zebramanguste die unter anderem Mäuse und
Schlangen frißt. Am nächsten Morgen
unternahmen wir unsere erste Pirschfahrt in
einen Nationalpark. Schon weit vor
Sonnenaufgang geht die Fahrt los, da die
Wildtiere in den Morgen- und Abendstunden
aktiv sind und in der großen Mittagshitze einen
schattigen Platz zum Ausruhen aufsuchen. Am
Ufer des Chobe erlebten wir so einen der
unvergleichlichen afrikanischen
Sonnenaufgänge. Die Tierwelt in Botswana ist
aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte sehr
hoch und artenreich. Und so konnten wir eine
Herde Kaffernbüffel von denen
unser Fahrer einen großen
Abstand hielt, da die Tiere
sehr aggressiv sind, beim
Weiden beobachten. Ganz nah
konnten wir uns einem Kudubock
nähern, dessen Fleisch gegrillt
oder als Steak sehr lecker ist.
Die Tiere werden wie bei uns
Damwild oder Rehe auf Farmen
gezüchtet, geschlachtet und
das Fleisch an Restaurants
weiterverkauft. Giraffen sind
scheue Tiere und können
ebenfalls nur aus größerer
Entfernung beobachtet werden.
Im Park konnten wir auch
Löwen entdecken, die aber mit
ihren Jungen gut versteckt in
einem Dickicht lagen.
Botswana beherbergt die
größte Elefantenpopulation
Afrikas und im Chobe können
diese imposanten Tiere
besonders gut beobachtet
werden. Vom Boot aus kann
man am späten Nachmittag
sehen, wie die Elefanten zum
Fluss kommen und zu den
saftigen Weiden auf den
Flussinseln durch den Strom
schwimmen. Zum Teil versinkt
der massige Körper komplett in
den Fluten und nur noch die
Rüsselspitze ragt aus dem
Wasser heraus. Die Mütter
halten ihre Jungtiere vom Gang
ins Wasser ab, da sie hier eine
leichte Beute für die allgegenwärtigen Krokodile werden könnten. Ein noch weitaus gefährlicheres Tier ist allerdings das
Flusspferd. Es sterben jährlich etliche Menschen durch Angriffe dieser Spezies.
© Wolfgang Will 2013
von Tanja und Wolfgang