Okavango Delta Von Kasane fuhren wir mit unserem Bus nach Maun, dem Ausgangspunkt fast aller Touren in das Okavangodelta. Unterwegs wurden wir aus dem Mittagsschlaf gerissen, als unser Fahrer den Bus unerwartet sehr stark abbremste und schließlich zum Stillstand brachte. Am Strassenrand graste friedlich ein Elefant und nach kurzer Zeit wurde der Rüssel zu den offenen Fenstern hineingesteckt, um unserer komisches Gefährt in Augenschein zu nehmen und eventuell etwas fressbares in Form von Äpfeln zu ergattern. Im weiteren Verlauf der doch sehr langen Fahrt konnten wir eine wildlebende Straussenherde mit ihrem Hahn aus dem Bus heraus beobachten. Am späten Nachmittag kamen wir auf unserem Zeltplatz in Maun an. Früh am nächsten Morgen genoss ich die heiße Dusche, die sich in einer Rundhütte mit offenem Oberlicht befand. Bei Temperaturen von um die 0°C kostet es schon eine gewisse Überwindung, die wärmende Kleidung abzulegen. Wenn man den Heizer der Warmwasser- bereitung betrachtete, der dick vermummt die halbe Nacht vor seinem aus einem alten Ölfass gebauten Ofen saß, empfand man es noch kälter. Mit einem LKW wurden wir und unser Gepäck für die nächsten zwei Tage an den Rand des Deltas gefahren, wo wir in Einbäume umstiegen. Um der zunehmenden Abholzung großer Bäume zum Bootsbau entgegen zu wirken, werden Glasfiberboote hergestellt, die in ihrer Form den Einbäumen gleichen. Allerdings haben diese Boote den Vorteil, daß sie kein Wasser aufsaugen oder gar ein Leck aufweisen. Und so wurde es nach einer Stunde fahrt im Holzschiff doch von unten recht feucht, da mein Boot ein großes Leck besaß. Mit dem Seitenrand knapp über der Wasserkante liegend fassten wir auch von oben immer wieder Wasser. Aber wir hatten viel Spaß mit allerlei Spekulationen über den Verbleib unseres Küchenbootes, das lange Zeit verschwunden war und als es wieder auftauchte dann zu kentern drohte. Endlos sind die Seerosenfelder, die in diversen Farben blühen. Auf einer Insel im Delta schlugen wir unser Zeltlager auf und machten uns dann auf die erste Pirsch im offenen Gelände. Man kann Herden von Springböcken. Gnus, Antilopen und Zebras beobachten. Unsere Küchencrew versorgte uns wie immer mit leckeren Gerichten vom offenen Feuer, wobei das Backen von Eiern doch wirklich faszinierend sein kann. Am späten Abend kam dann noch eine kleine Gruppe mit einem englischen Ehepaar. Man hätte sich glatt an den Anfang des 20. Jahrhunderts zurückversetzt fühlen können, wäre um diese beiden Leute herum nicht die Moderne ausgebrochen. Unvergleichlich war der Sonnen- untergang über dem Delta. Faszinierend die Stille, nur manchmal von den Lauten eines Flusspferds unterbrochen. Wieder zurück in Maun buchten wir einen Flug zum Sonnen- untergang über das Delta. Aus einer kleinen Cesna hatten wir einen fantastischen Überblick über die sich weit in der Landschaft verzweigenden Arme des Okavango, seine einzigartige Flora und Fauna und die zahlreichen Tierherden, die sich auf Nahrungssuche befanden. Hoffen wir dass dieses einzigartige Ökosystem der Nachwelt erhalten bleibt und nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert wird.    Die Menschen leben verglichen mit Sambia und Simbabwe in relativem Wohlstand, was sich schon an der Größe und Bauart der Hütten ablesen lässt.
© Wolfgang Will 2013
Land der Tswana - Botswana

von Tanja und Wolfgang

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