Livingstone Nachdem wir Sambia über die Brücke des Sambesi erreicht  hatten, fuhren wir zu unserem Campingplatz, wo wir für die nächsten 3 Tage unsere Zelte aufschlugen. Die Zelte sind durch zwei Personen schnell auf- und abzubauen und bieten für zwei Schlafsäcke und Gepäck den notwendigen Raum. Allerdings ist der Stoff so lichtdicht, daß wir uns oft mit der Taschenlampe anzogen, obwohl es draußen schon taghell war, was wir aber immer erst hinterher feststellten. Frühstück bereitete uns die Mannschaft am Bus, zum Abendessen trafen wir uns im gemütlichen Restaurant, wo wir unter anderem Krokodil als Vorspeise probierten. Nach unserer ersten Nacht in Afrika machten wir uns am Morgen auf, um die Victoriafälle von der sambischen Seite aus zu erkunden. Der Anblick ist gewaltig, wenn die Wassermassen über 100m in die Tiefe stürzen. Man muß schon ein gutes Stück von der gegenüber-liegenden Abbruchkante der Schlucht entfernt stehen bleiben, will man nicht binnen kürzester Zeit vom Sprühnebel durchnässt sein. Bis zu 300m steigt der Nebel in die Höhe und bis zu 10000 Kubikmeter Wasser stürzen auf 1700m Breite in die Tiefe. Direkt an den Fällen liegen zwei 5 Sterne Luxushotels, wobei man von der Gartenterrasse eines der Beiden bei einem kühlen Getränk einen wunderbaren Blick auf die Fälle hat. Der Kontrast zwischen Arm und Reich könnte kaum größer sein, und so ist der Luxus schon beklemmend, wenn man das Elend der Afrikaner ringsum sieht. Unser Campingplatz lag direkt am Ufer des Sambesi und besitzt ein eigenes Boot, auf dem man zum Sonnenuntergang eine Fahrt über den Fluss buchen kann. Im Gegensatz zu dem uns bekannten ‘all you can eat’ hieß es hier ‘all you can drink’, was die auf dieser Bootstour mitfahrenden Engländer nur allzu genau nahmen, so daß einige Personen von Bord beidseitig gestützt oder getragen werden mußten. An einem Ufer des Flusses befindet der Mosi-Oa- Tunya-National-park und wir konnten im Vorbeifahren als unser erstes afrikanisches Großtier ein Nashorn entdecken. Unvergleichlich ist der Sonnenuntergang in Afrika. Zwar sinkt die Sonne sehr schnell hinter den Horizont, eine Abenddämmerung in unserem Sinne gibt es nicht, aber die Farben sind überwältigend. Vor unserer Weiterreise besuchten wir noch Livingston. Hier statteten wir dem Museum einen Besuch ab, in dem sowohl moderne Kunst wie auch Fundstücke von Frühmenschen ausgestellt sind. Bei über 30 Grad im Schatten konnten wir Museumsmitarbeiter beim Entladen von schweren Vitrinen und die Feuerwehr, die in voller Kleidung ein Plakat quer über die Hauptstraße spannen wollte, beobachten. Auf dem zentralen Markt versorgten wir uns mit einer Kiste Bier, um in der Wildniss die Abende am Lagerfeuer stilvoll ausklingen zu lassen.
© Wolfgang Will 2013
Land am Sambesi - Sambia

von Tanja und Wolfgang

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